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Niedersachsenmeisterschaft in Kuhstedt

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Pflügen wie zu Großvaters Zeiten:

Ein Stück landwirtschaftliche Geschichte lässt der Reitverein Kuhstedt seit einigen Jahren bei seinem Pflügewettbewerb mit Pferden aufleben. Kürzlich gingen auf einem Acker neben der Reitanlage des Vereins 14 Teilnehmer, zumeist aus Niedersachsen, aber auch aus Hamburg und Nordrhein Westfalen, an den Start.

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Die Teilnehmer wetteiferten bei den offenen Niedersachsenmeisterschaften im Gespannpflügen um die besten Plätze.

Bei herbstlich schönem Sonnenschein zogen die Pferde vor historischen Pflügen mit ihren Leinenführern gerade und saubere Furchen durch den Acker. Menschen und Tiere bildeten dabei ­ - sprichwörtlich gesehen – harmonierende Gespanne. Die Pferde reagierten auf leichten Leinenzug, aber auch auf die Stimme des Menschen. Jedes Team – ob mit einem Pferd oder zwei Pferden vor dem Pflug – hatte ein Stück Boden zu bearbeiten.

Kritische Juroren begutachteten die Arbeiten und verteilten dafür Punkte. Bewertet wurden unter anderem die Pflugtiefe und das Erscheinungsbild der umgepflügten Ackerkrume.

Früher schaffte ein Bauer mit seinem einscharigen Pferdepflug an einem Vormittag einen „Morgen“. Das Flächenmaß „Morgen“ findet auch heute noch in der Landwirtschaft Gebrauch. Ein „Morgen“ umfasst im norddeutschen Raum einen Viertelhektar, was 2500 Quadratmeter entspricht. In anderen Regionen Deutschlands werden durchaus andere Größen für einen „Morgen“ genannt.

Das Arbeitspferd hat einst die Nachfolge des Ochsen angetreten, dass der Bauer unter ein Joch vor den Wagen und vor Ackergeräte spannte. So wurden die Pferde unersetzliche Helfer in der Landwirtschaft, um die Ernährung der Menschen sicherzustellen. Das fortschreitende der Industriealisierung machte das Pferd jedoch in seiner Rolle als Arbeitstier sowie starker und treuer Helfer des Menschen im Laufe der Zeit überflüssig. Bis zu den 1950-/1960er Jahren löste der Trecker die Tiere in der Landwirtschaft ab. Maschinen mit „pferdestarken“ Motoren hielten ihren Einzug. Die wirtschaftliche Bedeutung der Arbeitspferde ging verloren. Heute kümmern sich überwiegend einige Liebhaber um den Fortbestand der Arbeitspferde. Daneben setzt sich die Gesellschaft zur Gefährdung gefährdeter Haustierrassen e.V. ebenfalls für die betroffenen Pferderassen ein, um so ein Stück Kulturerbe für die Nachwelt zu erhalten. Zumeist nur noch auf Wettbewerben - wie in Kuhstedt - präsentieren Pferdefreunde den Glanz vergangener Tage und zeugen so anschaulich von der langen Geschichte zwischen Mensch und Tier.

Früher dominierten in der Landwirtschaft die Kaltblüter, also die großen, starken und mächtigen Pferde. Doch heute werden viele verschiedene Rassen bei dem Pflügewettkämpfen eingesetzt. So waren in Kuhstedt von den Teilnehmern sogar Deutsche Reitponys und Norweger vor die Arbeitsgeräte gespannt worden, wie auch Hannoveraner, Friesen, Rheinisch-Deutsch-Rassen, Kaltblüter, Haflinger Schwarzwaldmix, Schleswiger Kaltblut, Belgische und Holländische Kaltblüter. Der bunte Mix der Pferde erstaunte die Zuschauer. Viele Besucher schauten Pferden und Leinenführern bei der Arbeit auf der Ackerfläche zu.

Auch verschiedene Anspannungen waren bei den Pferden auf dem Pflugfeld zu sehen. Die Arten von Geschirren sind in einer langen Entwicklung sukzessiv entstanden. In Kuhstedt dominierten die Brustblatt und Kumt-Geschirre. Das Leder und die glänzenden Beschläge waren von den Besitzern auf Hochglanz poliert. Als Brustblattgeschirr oder Sielengeschirr, aus Leder gefertigt, bezeichnet man ein leichtes Pferdegeschirr, bei dem das Pferd nur mit der Brust zieht. Das Kumt-Geschirr ist ein steifer, gepolseter Ring. Dieses wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft des Pferdes sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen. Das Kumt muss den Pferden individuell angepasst werden.

Den Titel des Niedersachsenmeisters sicherte sich in Kuhstedt nach spannendem Wettkamp Leinenführer Arno Wigger aus Visbek mit dem Kaltblutmix Holländisches Kaltblut (91,06 Punkte). Rang zwei belegte Leinenführer Ahrens aus Jedeburg (87,19 Punkte) mit seinem Norweger. Und auf den dritten Platz kam Johann Müller aus Wieserdemeer mit einem Hannoveraner Warmblut vor dem Pflug. Lokalmatador Siegfried Hagenah aus Gnarrenburg wurde mit seinem Friesen in der zweiten Hälfte der Platzierten notiert.

Text und Fotos: Hans-Lothar Kordländer

Stürze zwingen Voltigierer zum Aufgeben

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Zwei heftige Stürze in der finalen Küraufgabe am 27.08.201 während der Deutschen Meisterschaft der Voltigierer in der Reiterstadt Verden verhinderten die Fortsetzung der Erfolge dieser Saison der ersten Mannschaft des Fredenbecker Reit- und Fahrvereins.  Die Gruppe brach die Vorführung ab und spielte damit in der Ergebnisliste keine Rolle mehr.

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